Garner-2016-Perca fluviatilis

ifishman ID: 1011

Garner, S.B., Dahl, K.A., Patterson III, W.F. 2016. Hook performance and selectivity of Eurasian Perch (Perca fluviatilis) in the Aland Archipelago, Finland. Journal of Applied Ichthyology 32: 1065-1071.

Einordnung / Kategorisierung

Auswirkungen:
Verletzung
Angelablauf:
Anbiss
Haupteinflussfaktor:
Verletzung
Spezifische Einflussfaktoren:
Haken (Angelgerät)

Waidgerecht-Empfehlung

Um beim Posenangeln mit Naturköder und Einzelhaken auf Barsche tiefes Haken zu vermeiden, sollten Circle-Hooks anstatt konventioneller Haken verwendet (J-Hooks) werden.

1. Zusammenfassung der Methode

Es wurde untersucht, wie sich verschiedene Hakentypen (Circle- und J-Hooks) auf die Hakposition beim Posenangeln auf Barsch mit Naturködern (Wurm und toter Köderfisch) auswirkt. Dazu wurde an verschiedenen Angelstellen im Aland Archipelago, Finnland im leicht salzigen Wasser in ca. 2,5 Metern Tiefe geangelt. Gefangene Fische wurden gemessen und die Hakposition bestimmt. Anschließend wurden die Fische sofort wieder freigelassen.

2. Ergebnisse

Insgesamt wurden 54 Barsche geangelt: 20 Barsche auf J-Hooks und 34 Barsche auf Circle-Hooks. Von den 20 Barschen, die auf J-Hooks gefangen wurden, waren rund 40 % (N = 8) tief gehakt, während bei den 34 auf Circle-Hooks gefangenen Barschen nur rund 6 % (N = 2) tief gehakt waren. Die restlichen Barsche waren alle flach gehakt im Bereich des Kiefers. Die standardisierte Fangrate (Fische pro Zeiteinheit) unterschied sich nicht zwischen den beiden Hakentypen. Die Länge der gefangenen Barsche lag zwischen 10 und 32 cm Totallänge.

3. Bewertung der Studiengüte

Mittel für Verletzungen

Begründung:

Positiv: Verwendung von zwei Hakentypen und mit unterschiedlichen Naturködern. Realistisches Angelszenario. Verschiedene Größen der gefangenen Fische.

Negativ: Keine Angabe, wann bei einem Biss angeschlagen wurde (sofort oder nach ein paar Sekunden), daher keine Rückschlüsse auf den Zusammenhang von der Zeit bis zum Anhieb, der Hakenposition und des Hakentyps möglich. Sehr geringer Stichprobenumfang und keine Analyse zu dem Einfluss der Fischgröße und Tiefhaken. Keine Angabe über das Auftreten von Blutungen.

Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse

Mittel

Die Ergebnisse der Studie sind eingeschränkt verallgemeinerbar, da zwar verschiedene Fischgrößen gefangen wurden und die Effekte der Hakentyps auf die Hakposition deutlich ausgeprägt waren, jedoch aber wichtige Angaben zu der Zeit vom Biss bis zum Anhieb fehlen. Es ist davon auszugehen, dass angeschlagen wurde, sobald die Pose abgetaucht ist, aber dies ist nicht erklärt. Die Zeit bis zum Anhieb nach einem Biss könnte jedoch maßgeblich für die Hakposition sein.

4. Waidgerecht-Empfehlung

Beim Posenangeln auf Barsch mit Naturködern wie Wurm und totem Köderfisch kann tiefes Haken durch die Verwendung von Circle-Hooks statt konventioneller J-Hooks stark reduziert werden, während die Fangrate (Fische pro Zeiteinheit) sich nicht zwischen den Hakentypen unterscheidet. Man verliert also nicht mehr Barsche durch die Verwendung von Circle-Hooks.

Belastbarkeit der Empfehlung:

Hoch

Belastbar, da die Unterschiede in den Hakpositionen zwischen den zwei Hakentypen sehr stark ausgeprägt waren.